Der Starter-Bausatz von Redcatt!

Ganz einfach sollte es dieses Mal werden – 6 Bretter, ein Reflexrohr und ein Breitband-Chassi, das nicht nach einer Einlassung in die Schallwand verlangt. Alle Bretter sind rechtwinklig und größer als 10x10cm und können daher direkt beim Baumarkt Eures Vertrauens für Euch zugeschnitten werden. Eine Frequenzweiche benötigt die Box nicht. Ein idealer Einstieg!

Der passende Kandidat dafür war unser Redcatt 4FRX4. Niedriges Äquivalentsvolumen (2,8L) bei einer Gesamtgüte von 0,43, relativ niedrige Resonanzfrequenz (69,6hz) und eine Belastbarkeit von 50W Programm bei xmax +/-5,7mm versprechen nicht nur einen untenrum recht vollständigen Höreindruck bei geringer Gehäusegröße, sondern auch noch eine Pegelfestigkeit, die die meisten Breitbänder dieser Größe bei weitem übersteigt. Mit dem günstigen Preis von unter 18 Euro passt das Chassi auch perfekt zum Low-Budget-“Starter”-Anspruch.

Ein Gehäuse mit 4,4 Litern und einer Abstimmung auf 66hz gefiel uns am besten. So kommen wir auf einen f3 von gut 60hz – das ist in diesem Fall ein guter Kompromiss zwischen Gehäusegröße, Linearität und einem Tiefgang der vor allem in Wandnähe einen überraschend vollständigen Eindruck macht. Der Impedanzschrieb zum Abgleich:

Unsicher waren wir uns dabei ob wir die Box tatsächlich ohne Sperrkreis betreiben können. Bereits zuvor bei den ersten Messungen des Chassis war uns nämlich ein etwa 3db hoher Buckel zwischen 1,5 und 2khz aufgefallen um den wir uns etwas Sorgen machten. Die ersten Messungen im Gehäuse bestätigten zwar, dass da ein Buckel ist, allerdings im Gesamtbild deutlich moderater als wir befürchtet hatten.

Insgesamt gefallen uns die Messungen ohne Sperrkreis wirklich gut. Unter Winkel flacht die Hochtonbetonung schön ab, der Frequenzgang läuft schön gerade durch ohne weitere, potentiell störende Spitzen, und die leichte Oberbassbetonung zwischen 65 und 85hz gibt der Kiste noch etwas mehr akustische Größe. Auch der Wirkungsgrad von etwa 88db ist für so einen kleinen Breitbänder sehr gut. Ausgehend von der Belastbarkeit dürften also Pegel von 108db mono / 114db stereo möglich sein, was wohl deutlich über Zimmerlautstärke liegt.

SPL-kalibriert // gelb 0°, grün 15°, lila 30°

Nach einigen Stunden Hören fällt uns nichts ernsthaft störendes an der Kiste auf. Den Buckel um 2khz nehmen wir beim Hören nicht wahr, etwaige Überbetonung des Hochtons lässt sich kinderleicht durch ein leichtes Auswinkeln der Lautsprecher beheben, das etwas dünne Klangbild verschwindet, sobald der Lautsprecher an der Wand steht – beides Sachen, die in der Praxis ohnehin wohl der Normalzustand sind. Bei “Calypso Blues” von Youn Sun Nah geht uns das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Der Bass klingt so voluminös und konturenscharf wie wir es wirklich nicht für möglich gehalten haben. Ihre exponierte Stimme wird wundervoll klar und sauber im Raum platziert – eine Disziplin die Breitbänder in der Regel ohnehin recht gut beherrschen. Grandios! Dieser Lautsprecher spielt wirklich meilenweit über seinem Preis…

Wem Bassempfinden beim Musik Hören besonders wichtig ist oder bei wem die Lautsprecher in einem größeren Raum und/oder mit Entfernung zur Wand stehen, empfehlen wir trotzdem eine Bassunterstützung. Auf unserer Seite bieten wir den Bausatz daher auch als Bundle mit dem Porto Sub mini an. Wer nach diesem Einstiegsprojekt Blut geleckt hat, kann zum Beispiel mit einem günstigen DSP-Verstärkermodul weiter herumexperimentieren und das Klangbild für das subjektive Hörempfinden perfektionieren.

Eins steht auf jeden Fall fest: So viel Lautsprecher für so wenig Geld gibt es nirgends!

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